ADad 4: Symptomatologie und klinische Präsentation von Angststörungen bei Jugendlichen in einer ländlichen Gemeinde in Indien

Zielsetzung: Angststörungen (AD) bei Kindern und Jugendlichen weisen einzigartige klinische Merkmale und eine phänotypische Vielfalt auf. Die Symptome variieren in Abhängigkeit vom Alter des Auftretens, von Entwicklungsfaktoren und vom Geschlecht. Diese Studie dokumentiert die klinische Präsentation von AD bei Jugendlichen in Indien und untersucht die Symptomcluster in den verschiedenen Altersgruppen und bei den Geschlechtern.

Methoden: Fünfhundert Jugendliche im Alter von 11 bis 19 Jahren aus dem ICDS-Block Pattanakad im Distrikt Allapuzha in Kerala wurden rekrutiert und mit dem selbstbewerteten Fragebogen „Screen for Child Anxiety Related Emotional Disorders“ (SCARED) untersucht, um Symptomcluster von Angstzuständen zu identifizieren, woraufhin innerhalb einer Woche die Diagnose anhand des DSM-IV TR bestätigt wurde. Die Cluster von Angstsymptomen und der Schweregrad (ermittelt aus den kontinuierlichen SCARED-Scores) wurden zwischen Untergruppen im frühen, mittleren und späten Jugendalter sowie zwischen den Geschlechtern verglichen.

Ergebnisse: Die vorherrschenden Angstsymptome bei den Subtypen waren die ängstliche Stimmung, die in 12,60 % der Fälle festgestellt wurde, gefolgt von kognitiven Symptomen in 9,94 % der Fälle und schließlich körperlichen Symptomen in 9,22 % der Studienstichprobe. Die Symptomcluster variierten zwischen den Subtypen, wobei die ängstliche Stimmung häufiger bei der Panikstörung (PD), die kognitiven Symptome bei der Generalisierten Angststörung (GAD) und die körperlichen Symptome bei der Trennungsangst (SeAD) und der Sozialen Angststörung (SoAD) auftraten. Der Schweregrad der Angststörung im Allgemeinen und ihrer verschiedenen Subtypen war zumeist von leichter Intensität, obwohl ein beträchtlicher Anteil eine schwere Form der Krankheit(en) aufwies. Der Schweregrad der AD war bei Mädchen statistisch signifikant höher als bei Jungen (P = 0,02). Es gab keinen signifikanten Unterschied bei der Symptomhäufigkeit oder dem Schweregrad der Ängste in Bezug auf das Alter.

Schlussfolgerungen: Das Verständnis der altersgerechten Darstellung von Angstsymptomen kann dazu beitragen, die Behandlungsrichtlinien zu straffen und eine bessere Einschätzung des Krankheitsprozesses zu ermöglichen.