AIIMS veröffentlicht Leitfaden für Antibiotika bei Peritonitis
Das All India Institute of Medical Sciences, Delhi, hat die AIIMS-Antibiotikapolitik veröffentlicht, die von der Abteilung für Medizin in multidisziplinärer Zusammenarbeit erstellt wurde. Der Leitfaden für gastroenterologische Infektionen umfasst auch die Peritonitis, deren wesentliche Merkmale in den Leitfaden aufgenommen wurden.
Peritonitis ist definiert als Entzündung der Bauchfelloberfläche, die durch Perforation von Bauchorganen (sekundär) oder ohne offensichtliche chirurgisch behandelbare Ursache (primär)
Spontane bakterielle Peritonitis (SBP) ist definiert als Aszitesflüssigkeit und peritoneale Infektion ohne offensichtliche intra-abdominale chirurgisch behandelbare Ursache. Bei Patienten mit fortgeschrittener Zirrhose und Aszites, die Fieber, Bauchschmerzen/-empfindlichkeit, einen veränderten mentalen Status und eine verminderte Urinausscheidung entwickeln, sollte der Verdacht auf SBP bestehen. Die Diagnose einer SBP wird durch eine positive Asziteskultur und erhöhte Polymorphien der Aszitesflüssigkeit > 250/mm3 bestätigt. Die Aszitesflüssigkeit sollte für Bakterien- und Pilzkulturen eingeschickt werden.
Sekundäre Peritonitis / GI-Perforation sollte bei allen Patienten mit akutem Abdomen vermutet werden, und die Diagnose wird durch den Nachweis extra-luminaler freier Luft oder eines Kontrastmittellecks in der radiologischen Bildgebung bestätigt. Die Analyse der Aszitesflüssigkeit zeigt meist eine poly-mikrobielle Infektion mit erhöhtem Protein (>1g/dL) und LDH (>225U/L) und niedriger Glukose (<50mg/dL). Aszitische Flüssigkeit sollte für Bakterien- und Pilzkulturen eingesandt werden.
1) Spontane bakterielle Peritonitis (keine Risikofaktoren für MDR)
Ätiologie:
Gramm-negative Bazillen (E.coli > Klebsiella) sind häufiger als gram-positive Organismen (Staphylococcus spp., Streptococcus spp., Enterococcus spp.)
Behandlung:
Inj. Cefotaxim 2gm TDS für mindestens 5 Tage (48 Stunden nach Verschwinden der Anzeichen und Symptome)- wenn Fieber nach 5 Tagen fortbesteht- PMN<250- kann die Behandlung abgebrochen werden, aber wenn PMN>250- Wiederholung der Parazentese nach 48 Stunden
2) Spontane bakterielle Peritonitis
Ätiologie:
MDR – Enterobacteriaceae, Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus
Behandlung:
Piperacillin+ Tazobactam 4.5g IV q 8 Std.
Oder
Cefoperazon+ Sulbactam 2-3 gm IV q12 Std.
Oder
Imipenem+ Cilastatin 500mg IV q 6 Std.
Oder
Meropenem 1-2g IV q8 Std.
Besondere Hinweise:
-Betablocker werden mit schlechten Ergebnissen in Verbindung gebracht und sollten daher abgesetzt werden.
-Vermeiden Sie Harnkatheter und die Verwendung von PPI.
-Im Falle einer Resistenz können Fluorchinolone verwendet werden, wenn sie empfindlich sind.
Prophylaxe:
-Vorgeschichte von SBP: Langzeit Cotrimoxazol DS- 1 Tablette OD oder Tablette Ciprofloxacin 500 mg OD
-Hospitalisierung aus anderen Gründen: (Aszitesflüssigkeitseiweiß <1g/dl) Cotrimoxazol DS- 1 Tablette OD oder Tablette Ciprofloxacin 500 mg OD bis zum Zeitpunkt des Krankenhausaufenthaltes
-Eine Episode von Magen-Darm-Blutungen- 7 Tage Antibiotika nach der Episode
a) Child-Pugh A-Cotrimoxazol DS-1 tab BD oder Tablette Ciprofloxacin 500 mg BD
b) Child-Pugh B/C- Injektion Ceftriaxon 1g OD bis der Patient oral einnehmen kann
3) Sekundäre bakterielle Peritonitis:
Ätiologie:
Polymikrobiell aus dem Darm stammend – Gram-negative Bakterien, Anaerobier und Gram-positive Aerobier
GNB – E.coli, Klebsiella, Enterobacter, Proteus
Anaerobes – Bacteroides
GPB – Streptococcus, Enterococcus
Behandlung:
Piperacillin+ Tazobactam 4.5g IV q 8 Std.
Oder
Cefoperazon+ Sulbactam 2 gm IV q12 Std.
Oder
Imipenem+ Cilastatin 500mg IV q 6 Std.
Oder
Meropenem 1-2g IV q8 Std.
Antimykotische Therapie (Inj. Caspofungin 70mg f/b 50mg OD) kann in ausgewählten Fällen hinzugefügt werden
Besondere Hinweise:
Eine routinemäßige empirische antimykotische Therapie wird nicht empfohlen, es sei denn, die folgenden Risikofaktoren liegen vor: Ösophagusperforation, Immunsuppression, verlängerte Antazidumtherapie, verlängerte Antibiotikatherapie/Krankenhausaufenthalt, anhaltende GI-Leckage.