Akupunktur und Moxibustion in der Behandlung der Colitis ulcerosa: Eine randomisierte kontrollierte Studie
Zielsetzung. Die Akupunktur wird in China traditionell zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt und findet auch in westlichen Ländern zunehmend Anwendung. Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit von Akupunktur und Moxibustion bei der Behandlung der aktiven Colitis ulcerosa (UC) zu untersuchen. Material und Methoden. In einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten klinischen Studie wurden 29 Patienten mit leichter bis mäßig aktiver UC (Durchschnittsalter 37,8±12,0 Jahre) nach dem Zufallsprinzip entweder einer Behandlung mit traditioneller Akupunktur und Moxa (TCM-Gruppe, n=15) oder einer Scheinakupunktur, bestehend aus oberflächlicher Nadelung an Nicht-Akupunkturpunkten (Kontrollgruppe, CG, n=14), zugewiesen. Alle Patienten wurden in 10 Sitzungen über einen Zeitraum von 5 Wochen behandelt und 16 Wochen lang nachbeobachtet. Das Hauptergebnis war die Veränderung des Colitis-Aktivitäts-Index (CAI) nach der Behandlung; sekundäre Ergebnisse waren Veränderungen der Lebensqualität, des allgemeinen Wohlbefindens und der Serummarker für Entzündungen. Ergebnisse. In der TCM-Gruppe sank der CAI von 8,0 (±3,7) auf 4,2 (±2,4) Punkte und in der Kontrollgruppe von 6,5 (±3,4) auf 4,8 (±3,9) Punkte (TCM versus CG: p=0,048). In beiden Gruppen waren diese Veränderungen mit deutlichen Verbesserungen des allgemeinen Wohlbefindens (TCM-Gruppe: von 3,0 (±1,8) auf 1,8 (±1,0); CG: von 3,2 (±1,9) auf 2,2 (±1,7)) und der Lebensqualität (TCM-Gruppe: von 146 (±23) auf 182 (±18); CG: von 157 (±20) auf 183 (±23)) verbunden. Hinsichtlich dieser sekundären Zielgrößen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen der TCM- und der CG-Gruppe festgestellt. Schlussfolgerungen. Die Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen traditioneller Akupunktur und Scheinakupunktur waren gering und nur für den CAI als Hauptergebnismaß signifikant. Sowohl die traditionelle Akupunktur als auch die Scheinakupunktur scheinen einen zusätzlichen therapeutischen Nutzen bei Patienten mit leichter bis mäßig aktiver UC zu bieten.