All-on-Four®-Rehabilitation mit festsitzenden Implantaten: eine Studie zur Kaufunktion
Hintergrund: Festsitzende implantatgetragene Prothesen nach dem All-on-Four®-Prinzip (Nobel Biocare, Göteborg, Schweden) haben sich zu einer akzeptierten Behandlungsmodalität bei völlig zahnlosen Patienten entwickelt, wobei die funktionelle Wirkung dieser Therapie begrenzt ist.
Zweck: Ziel dieser Studie war es, die Muskelfunktion von Patienten zu bewerten, die mit All-on-Four vollständig rehabilitiert wurden.
Material und Methoden: In dieser Studie wurden 63 Patienten untersucht. Einundzwanzig Patienten wurden erfolgreich mit All-on-Four im Ober- und Unterkiefer rehabilitiert (keine Dropout-Implantate, zufriedenstellende ästhetische und funktionelle Ansprüche an den Zahnersatz), 21 Patienten waren zahnlos und 21 wurden mit doppelten Totalprothesen rehabilitiert. Die Elektromyographie wurde während des Zusammenpressens, des nicht-habituellen und gewohnheitsmäßigen Kauens sowie in Ruhe durchgeführt. Alle Werte wurden als Prozentsatz einer maximalen willentlichen Kontraktion standardisiert. Die Daten wurden mittels ANOVA analysiert, um die Gruppen zu vergleichen, und der gepaarte t-Test wurde für den Vergleich zwischen den Seiten innerhalb jeder Gruppe verwendet.
Ergebnisse: Alle Gruppen wiesen eine symmetrische muskuläre Aktivität auf. Die All-on-Four- und die Dentat-Gruppe wiesen ein ähnliches Kontraktionsmuster der Oberflächen-Elektromyographie (sEMG) der Muskeln auf, d. h. eine höhere sEMG-Aktivität der Masseter- als der Temporalis-Muskeln, die sich (p ≤ .05) von denen der Prothesengruppe unterschied. Kein einziger statistischer Unterschied wurde zwischen der All-on-Four- und der Dentate-Gruppe gefunden.
Schlussfolgerung: Die Ähnlichkeit der Muskelfunktion von All-on-Four- und zahnlosen Patienten zeigt, dass dieses Behandlungskonzept als eine gute Option für die orale Rehabilitation zahnloser Patienten in Betracht gezogen werden kann.