Ammoniak (NH3)

Chemische Pathologie

Hinweise

  • Ammoniak wird bei der Diagnose des Reye-Syndroms (fordert auch ALT an), bei Harnstoffzyklusdefekten und bei Koma oder Enzephalitis in Verbindung mit Lebererkrankungen verwendet.
  • Die häufigste Ursache für hohe Ammoniakwerte sind artefaktische Effekte, die auf eine Verzögerung bei der Verarbeitung der Probe oder auf eine schlechte Probenentnahme zurückzuführen sind.
  • Erhöhte Ammoniakwerte können bei Infektionen bei Neugeborenen beobachtet werden, aber Werte über 200 µmol/L sollten immer als signifikant angesehen werden.
  • Wenn hohe Ammoniakwerte bei Neugeborenen festgestellt werden, sollte eine angeborene Stoffwechselstörung in Betracht gezogen und entsprechende weitere Untersuchungen veranlasst werden (organische und Aminosäuren im Urin, Blutgase, Leberfunktionstests, Laktat, Acylcarnitine im Blut). Leitlinien des UK National Biochemical Network

Probenanforderungen

Alle Proben für Ammoniak müssen sofort auf Eis an das Labor geschickt werden – siehe unten für weitere Einzelheiten.

Bei Erwachsenen wird das Blut in einem 4mL EDTA-Röhrchen entnommen und auf ICE geschickt:

EDTA mit Kappe

Bei Kindern wird das Blut in einem 2mL EDTA-Röhrchen entnommen und auf ICE geschickt:

2ml EDTA-Röhrchen

Für Neugeborene, Blutentnahme in einem 1.0mL Minicollect EDTA-Röhrchen entnommen und im ICE verschickt:

1.0ml minicollect EDTA-Röhrchen

Lagerung/Transport

Die Ammoniakkonzentration im Blut steigt nach der Venenpunktion schnell an, daher müssen die Proben nach der Etikettierung sofort auf Eis gelegt und innerhalb von 20 Minuten nach der Venenpunktion an das Labor geschickt werden.

Informieren Sie das Labor vor der Probenentnahme, damit die Analyse ohne Verzögerung durchgeführt werden kann.

Erforderliche Informationen

Relevante klinische Angaben.

Durchlaufzeiten

Der Test wird auf telefonische Anforderung rund um die Uhr durchgeführt.

Die Durchlaufzeit im Labor beträgt 4 Stunden. Der Test kann als Eilauftrag bestellt werden.