Anatomie der Wirbelsäule: Anteriores Spinalarteriensyndrom

Das Rückenmark wird von zwei hinteren Arterien (25%) und einer vorderen Spinalarterie (75%) mit Blut versorgt. Die hinteren Arterien versorgen die sensorischen Bahnen im Rückenmark und werden von den hinteren und unteren Kleinhirnarterien, den Vertebralarterien und den hinteren radikulären Arterien durchblutet. Die vordere Arterie versorgt die motorischen Bahnen und wird von den Fusionswirbelarterien gebildet und erhält eine verstärkte Blutversorgung von 6 bis 8 radikulären Arterien, von denen die Arterie von Adamkiewicz die wichtigste ist. Dadurch sind mehrere Bereiche des Rückenmarks anfällig für eine Ischämie, insbesondere bei Aortenverschluss oder Hypotonie.
Das Syndrom der vorderen Spinalarterie äußert sich durch eine schlaffe Lähmung der unteren Extremitäten und eine Darm- und Blasenfunktionsstörung, wobei Propriozeption und Empfindung aufgrund der selektiven Ischämie des vorderen Teils des Rückenmarks erhalten bleiben. In der Gefäßchirurgie liegt das Risiko einer Lähmung im Zusammenhang mit ASAS zwischen 0,2 % bei der elektiven infra-renalen AAA-Reparatur, 8 % bei der elektiven thorakalen Aneurysmareparatur und 40 % bei einer Dissektion oder Ruptur mit Beteiligung des Thoraxmarks. Die Dauer der Nabelschnurabklemmung ist ein Schlüsselfaktor für das Risiko einer Querschnittslähmung.

Teilgebiet

Allgemeines

Stichwort Geschichte

60%/2015

Quellen

  1. Grecu L, Schonberger RB. Vascular Disease In: Barash PG, Cullen BF, Stoelting RK, Cahalan M, Stock MC, eds. Klinische Anästhesie, 6. Auflage. Philadelphia, PA: Lippincott, Williams and Wilkins; 2009: Ch. 8.
  2. Norris EJ. Anesthesia for Vascular Surgery. In: Miller RD, Eriksson LI, Fleisher L, Wiener-Kronish JP, Cohen NH. Miller’s Anesthesia, 8th ed. Philadelphia, PA: Elsevier Saunders; 2014: Ch. 69

PubMed

Defined by: Douglas Colquhoun, MB ChB