Anti-Aromatase-Effekt von Resveratrol und Melatonin auf hormonell positive Brustkrebszellen, die mit Brustfettfibroblasten kokultiviert wurden

Die gezielte Beeinflussung des Östrogenwegs hat sich bei der Behandlung von östrogenrezeptorpositivem Brustkrebs als wirksam erwiesen. Derzeit gibt es zwei gängige Gruppen von Anti-Östrogenen, die in der Klinik eingesetzt werden: Selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERMs, z.B. Tamoxifen) und Selektive Östrogen-Enzym-Modulatoren (SEEMs, z.B. Letrozol). Von verschiedenen natürlich vorkommenden, biologisch aktiven Verbindungen wurden Resveratrol und Melatonin als Aromatasehemmer vorgeschlagen, was sie zu potenziellen Kandidaten für die hormonelle Behandlung von Brustkrebs macht. Hier haben wir ein Co-Kultur-Modell verwendet, in dem wir zuvor gezeigt haben, dass primäre humane Brustfibroblasten (BAFs) Testosteron in Östradiol umwandeln können, was anschließend zu einer Östrogenrezeptor-vermittelten Proliferation von T47D-Brustkrebszellen führt. In diesem Modell untersuchten wir in Gegenwart von Testosteron die Wirkung von Letrozol, Resveratrol und Melatonin auf die Zellproliferation, die Produktion von Estradiol (E2) und die Genexpression von CYP19A1, pS2 und Ki-67. Sowohl Melatonin als auch Resveratrol erwiesen sich in diesem Co-Kultur-System als Aromatasehemmer, wenn auch in unterschiedlichen Konzentrationen. Unser Co-Kultur-Modell lieferte keine Hinweise darauf, dass Melatonin auch ein selektiver Östrogenrezeptor-Modulator ist. In der T47D-BAF-Kokultur haben eine Melatonin-Konzentration von 20 nM und eine Resveratrol-Konzentration von 20 μM eine ebenso starke aromatasehemmende Wirkung wie 20 nM Letrozol, ein klinisch verwendetes Anti-Aromatase-Medikament zur Behandlung von Brustkrebs. Der SEEM-Wirkungsmechanismus insbesondere von Melatonin bietet eindeutig potenzielle Vorteile für die Brustkrebsbehandlung.