Atemoya
Die Atemoya, Annona × cherimoya, oder Annona squamosa × Annona cherimola ist eine Kreuzung aus zwei Früchten – dem Zuckerapfel (Annona squamosa) und der Cherimoya (Annona cherimola) – die beide in den amerikanischen Tropen beheimatet sind. Diese Frucht ist in Taiwan beliebt, wo sie als „Ananas-Zuckerapfel“ (鳳梨釋迦) bekannt ist, weshalb sie manchmal fälschlicherweise für eine Kreuzung aus Zuckerapfel und Ananas gehalten wird. In Kuba ist sie als anón und in Venezuela als chirimorinon bekannt. In Israel und im Libanon wird die Frucht achta genannt, aber in Israel ist es üblicher, die Frucht als lateinisch annona zu bezeichnen. In Tansania wird sie stafeli dogo („Mini-Soursop“) genannt. In Brasilien wurde die Atemoya populär und im Jahr 2011 wurden in Brasilien etwa 1.200 Hektar Atemoya angebaut.
Atemoya | |
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Wissenschaftliche Einordnung | |
Königreich: | Plantae |
Klade: | Tracheophyten |
Klade: | Angiosperms |
Klade: | Magnoliiden |
Ordnung: | Magnoliales |
Familie: | Annonaceae |
Genus: | Annona |
Spezies: |
A. × atemoya
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Binomialname | |
Annona × atemoya |
Eine Atemoya ist normalerweise herzförmig oder rundlich, mit blassgrüner, leicht gequetschter, holpriger Haut. In der Nähe des Stiels ist die Schale wie beim Zuckerapfel uneben, wird aber am Boden glatter wie bei der Cherimoya. Das Fruchtfleisch ist nicht segmentiert wie das des Zuckerapfels, sondern ähnelt eher dem der Cherimoya. Es ist sehr saftig und weich, schmeckt leicht süß und ein wenig säuerlich und erinnert an eine Piña Colada. Der Geschmack ähnelt auch der Vanille der Zuckerapfelmutter. Im Fruchtfleisch der Atemoya befinden sich viele ungenießbare, giftige, schwarze Samen. Wenn die Frucht reif ist, kann man sie aus der Schale schöpfen und gekühlt essen.
Atemoya (Annona cherimola × squamosa) wurde durch Kreuzung von Cherimoya (A. cherimola) mit Zuckerapfel (A. squamosa) entwickelt. Natürliche Hybriden wurden in Venezuela gefunden, und in den 1930er und 1940er Jahren wurden in Israel zufällige Hybriden in benachbarten Zuckerapfel- und Cherimoya-Hainen festgestellt.
Die erste Kreuzung wurde 1908 von P.J. Wester, einem Gärtner am Subtropical Laboratory des USDA in Miami, vorgenommen. Die daraus resultierenden Früchte waren von besserer Qualität als der Zuckerapfel und erhielten den Namen „atemoya“, eine Kombination aus „ate“, einer alten mexikanischen Bezeichnung für Zuckerapfel, und „moya“ von cherimoya. Später, im Jahr 1917, züchtete Edward Simmons in der Plant Introduction Station in Miami erfolgreich Hybriden, die einen Temperaturabfall auf 26,5 °F (-3,1 °C) überlebten, was zeigt, dass die Atemoya von einem ihrer Elternteile, der Cherimoya, abstammt.
Die Atemoya trägt wie andere Annona-Bäume protogyne, zwittrige Blüten, und Selbstbestäubung ist selten. Daher garantiert eine künstliche, manuelle Bestäubung fast immer eine hohe Qualität der Früchte. Eine Sorte, ‚Geffner‘, bringt gute Erträge ohne Handbestäubung. Die Sorte ‚Bradley‘ bringt auch ohne Handbestäubung gute Erträge, aber die Früchte haben die Angewohnheit, sich am Baum zu teilen. Atemoyas sind manchmal unförmig und auf einer Seite unterentwickelt, was auf eine unzureichende Bestäubung zurückzuführen ist.
Eine Atemoya-Blüte öffnet sich im weiblichen Stadium zwischen 14.00 und 16.00 Uhr; zwischen 15.00 und 17.00 Uhr am folgenden Nachmittag verwandelt sich die Blüte in ihr männliches Stadium.