Atherosklerotische Erkrankung des Aortenbogens als Risikofaktor für wiederkehrende ischämische Schlaganfälle

Hintergrund: Eine atherosklerotische Erkrankung des Aortenbogens findet sich bei 60 Prozent der Patienten im Alter von 60 Jahren oder älter, die einen Hirninfarkt erlitten haben. Ziel dieser Studie war es, festzustellen, ob atherosklerotische Plaques im Aortenbogen ein Risikofaktor für einen erneuten Hirninfarkt und für vaskuläre Ereignisse im Allgemeinen (d.h. Hirninfarkt, Herzinfarkt, periphere Embolie und Tod durch vaskuläre Ursachen) sind.

Methoden: Über einen Zeitraum von zwei bis vier Jahren verfolgten wir eine Kohorte von 331 Patienten im Alter von 60 Jahren oder älter, die nacheinander mit einem Hirninfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wurden (insgesamt 788 Personenjahre Nachbeobachtung). Bei allen Patienten wurde eine transösophageale Echokardiographie durchgeführt, um festzustellen, ob atherosklerotische Plaques im Aortenbogen proximal des Ostiums der linken Arteria subclavia vorhanden waren. Die Patienten wurden entsprechend der Wanddicke des Aortenbogens in drei Gruppen eingeteilt ( < 1 mm, 1 bis 3,9 mm und > oder = 4 mm).

Ergebnisse: Die Inzidenz des rezidivierenden Hirninfarkts betrug 11,9 pro 100 Personenjahre bei Patienten mit einer Aortenwanddicke von > oder = 4 mm, verglichen mit 3,5 pro 100 Personenjahre bei Patienten mit einer Wanddicke von 1 bis 3,9 mm und 2,8 pro 100 Personenjahre bei Patienten mit einer Wanddicke von < 1 mm (P < 0,001). Die Gesamtinzidenz vaskulärer Ereignisse betrug in den jeweiligen Gruppen 26,0, 9,1 und 5,9 pro 100 Personenjahre Nachbeobachtungszeit (P < 0,001). Nach Adjustierung für das Vorhandensein von Karotisstenose, Vorhofflimmern, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und anderen Risikofaktoren erwiesen sich Aortenplaques mit einer Dicke von > oder = 4 mm (einschließlich der Dicke der Aortenwand) als unabhängige Prädiktoren für einen erneuten Hirninfarkt (relatives Risiko, 3.8; 95 Prozent Konfidenzintervall, 1,8 bis 7,8; P = 0,0012) und für alle vaskulären Ereignisse (relatives Risiko, 3,5; 95 Prozent Konfidenzintervall, 2,1 bis 5,9; P < 0,001).

Schlussfolgerungen: Atherosklerotische Plaques > oder = 4 mm dick im Aortenbogen sind signifikante Prädiktoren für einen rezidivierenden Hirninfarkt und andere vaskuläre Ereignisse.