Audi Fox

Einführung.
Der Fox mit dem Codenamen „E A 400“ wurde von Audi in Ingolstadt selbst entworfen und entwickelt. Er debütierte (als Audi 80) im Sommer 1972 in Europa und erntete viel Lob von der Fachpresse. In Nordamerika wurde der erste Fox jedoch erst Anfang 1973 vorgestellt. Ursprünglich als 2- und 4-Türer angeboten (später kam ein Kombi hinzu), bewegten sich die Preise in Kanada während der sechsjährigen Produktionszeit zwischen 4795 und 7500 Dollar. Gesamtverkäufe für Kanada sind nicht verfügbar, aber in den Vereinigten Staaten wurden im gleichen Zeitraum 142.500 neue Einheiten verkauft.

Design/Konzept.
Der Vorläufer des Fox war zweifellos der NSU K70, den Volkswagen zum VW K70 machte, als es das Unternehmen 1969 kaufte und mit Audi fusionierte. Die neue Unibody-Karosserie (vereinheitlicht durch einen Prozess von Lichtbogen- und Punktschweißen) hatte nicht nur eine große strukturelle Festigkeit in Kombination mit Leichtbau, sondern war (und ist) ästhetisch ansprechend mit klaren, schön gefalteten Linien, ausgewogenen Proportionen, dünnen Dachsäulen und einem attraktiven Kühlergrill mit den vier ineinandergreifenden Ringen von Audi.

Aufgrund seines Frontantriebs war der Innenraum relativ geräumig für seine Gesamtgröße (nur 14,5 Fuß Länge) mit einem großzügigen Kofferraum (15,4 cu. Fuß) und das alles in einem Paket, das nur 2100 Pfund wog. In der Tat waren sich die meisten Autoritäten darin einig, dass der Fox ein „Wunder an funktionellem Design“ war, das zwar „von außen klein aussieht, aber innen sehr geräumig ist…“ (Road & Track) und ausreichend „… Platz für vier bis fünf Personen und ihr Gepäck“ (Quelle: Car and Driver) bot.

Obwohl die Aufhängung relativ geradlinig war, mit einer Torsions-Kurbel-Konstruktion hinten und unabhängigen Macpherson-Federbeinen vorne, hatte der Audi Fox eine ungewöhnliche Eigenschaft. Ohne technisch zu sein, erlaubt diese Innovation dem Auto im Falle einer ungleichmäßigen Bremsung vorne (z.B. bei einem Reifenplatzer) in die Richtung zu lenken, die dem Fahrer hilft, die Richtungsstabilität aufrechtzuerhalten.

Mechanik.
Der im Fox eingesetzte Motor war ein neues Aggregat, das komplett von VW und Audi selbst entwickelt wurde. Er war relativ einfach und sehr langlebig mit einem Gusseisenblock, einem Aluminium-Zylinderkopf und einer einzelnen obenliegenden Nockenwelle, die von einem innenliegenden Zahnriemen angetrieben wurde. Die Modelle von 1973 und 1974 hatten die Version mit 1471 ccm – ein Vierzylinder mit 75 PS. Von 1975 bis 1979 wurde eine etwas größere Variante (1588 ccm) mit einer Kraftstoffeinspritzung verwendet, die den Vergaser ersetzte und 78 PS bei 5500 Umdrehungen pro Minute leistete.

Streckentest.
Bei seinem Erscheinen von nicht weniger als 3 Zeitschriften zum „Auto des Jahres“ gewählt, kann ich bestätigen, dass es sich um einen komfortablen, sparsamen (72 km/h auf der Autobahn und 45 km/h in der Stadt mit dem Schaltgetriebe) und sehr sicheren Reisewagen mit guten Fahrleistungen (0 bis 100 km/h in etwa 13 Sekunden) handelt.

Wie bei anderen deutschen Autos ist das Fahrverhalten straff und gut kontrolliert, vor allem auf unebenem Untergrund, wo die lange Federung für ein relativ sanftes und reibungsloses Vorankommen sorgt. In der Tat ist der Wagen mit einem Wendekreis von nur 32 Fuß sehr handlich. Nur an den extremen Grenzen der Haftung wird das Untersteuern so gefährlich, dass das Auto sozusagen ausbricht. Diesen Punkt habe ich nie ganz erreicht. Ich empfand ihn als entspannenden Cruiser auf Langstreckenfahrten – man könnte den ganzen Tag mit 130 – 140 km/h fahren (wenn es nicht gegen das Gesetz verstoßen würde).

Bedeutung.
Der Audi Fox war aus einer Reihe von Gründen bedeutsam.

Der Fox tat für VW, was der K – Wagen für Chrysler tat (der Vergleich endet hier, da der K – Wagen viel schlechter war) – er rettete VW. Ende der 1960er Jahre befand sich VW in einer finanziellen Abwärtsspirale. Der Absatz des Käfers flachte ab und die steigende D-Mark machte den Export immer teurer.

Derweil war das Modell 411, das den Käfer ablösen sollte, nicht übermäßig erfolgreich. Was VW brauchte, war eine völlig neue Fahrzeugreihe. Und das war es, was der 80/Fox einläutete und die Bühne für eine ganze Reihe sehr erfolgreicher wassergekühlter Autos mit Frontantrieb bereitete, darunter der Golf, der Jetta, der Passat/Dasher und der Scirocco.

Im nordamerikanischen Kontext hatte der Fox ebenfalls einen Einfluss; seine Kraftstoffeffizienz, sein Raumangebot und seine Frontantriebstechnologie wiesen den Weg für Detriots Einstieg in den Frontantrieb.

Und in der Tat war das Design so gut, dass es 1987 als VW Fox wiederbelebt wurde, eine abgeschwächte Version des Originals (mit dem von VW abgetunten 1,8-Liter-Motor). Der in Brasilien gebaute Wagen wurde bis 1992 nach Kanada importiert.

(Quelle: Jerry’s Audi Fox Webpage)