Auf der Suche nach unserem genetischen „Adam und Eva“

Der Y-chromosomale Adam und die mitochondriale Eva werden vorgestellt.

Zwei in dieser Woche veröffentlichte Studien legen nahe, dass sie evolutionär gesehen etwa zur gleichen Zeit existiert haben könnten. Hier ist Akshat Rathi, der für ArsTechnica schreibt:

Zwei Teile der DNA sind für den Beginn dieser Debatten verantwortlich. Das eine ist das Y-Chromosom, das sich im Zellkern der menschlichen Zellen befindet und vom Vater an den Sohn weitergegeben wird. Das andere, viel kleinere DNA-Stück befindet sich nicht im Zellkern, sondern in den Mitochondrien, kleinen Abteilungen in der Zelle, die die Energieversorgung sicherstellen. Mitochondrien werden von der Mutter an ihre Kinder weitergegeben.

Diese DNA-Stücke werden nicht wie die normalen Chromosomen vermischt. Das macht die Verfolgung von Mutationen, die sich auf sie auswirken, sehr viel einfacher, was dazu beitragen kann, ihre Abstammung aufzudecken.

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Die Analyse der mütterlichen und väterlichen Abstammung einer Person durch diese Methode ist ein fruchtbares Mittel, um zu bestimmen, wann eine Sequenz entstanden ist. 1987 untersuchten Alan Wilson von der UC Berkeley und sein Team mit dieser „molekularen Uhrenanalyse“ die mitochondriale DNA von 147 Menschen aus der ganzen Welt. Sie kamen zu dem Schluss, dass alle Menschen von einer Frau abstammen, die vor etwa 200.000 Jahren in Afrika gelebt haben könnte – aber die Details, die dieses Argument stützen, waren dürftig, und die Wissenschaftler blieben skeptisch. Jetzt haben Carlos Bustamante von der Stanford University und Paolo Francalacci von der Universität Sassari eine neue Theorie aufgestellt.

Bustamante verwendete 69 männliche Tiere aus sieben weltweit unterschiedlichen Populationen. Sein Team schätzt die Existenz des gemeinsamen väterlichen Vorfahren der Menschheit auf 120.000 bis 156.000 Jahre. Francalacci sammelte DNA-Proben von 1204 sardischen Männern. Die Schätzung seines Teams liegt zwischen 180.000 und 200.000 Jahren. Nach diesen neuen Schätzungen liegt das Alter des Y-chromosomalen Adams ungefähr auf der gleichen Höhe wie das der mitochondrialen Eva, was die Möglichkeit eröffnet, dass beide etwa zur gleichen Zeit auf der Erde gelebt haben, plus/minus ein paar tausend Jahre, was viel näher liegt als frühere Schätzungen.

Lesen Sie Rathis Artikel, um mehr über die Auswirkungen dieser Forschung zu erfahren, und sehen Sie sich diese Folge von „Becoming Human“ an, einer NOVA-Miniserie darüber, wie sich unsere hominiden Verwandten in frühe Menschen verwandelt haben.

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