Ausgeprägte schwarze Namen in der amerikanischen Vergangenheit☆

Wir dokumentieren die Existenz eines ausgeprägten nationalen Namensmusters für Afroamerikaner im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert. Anhand von Volkszählungsaufzeichnungen ermitteln wir eine Reihe von Namen, die bei Afroamerikanern sehr häufig vorkamen und die von Weißen wahrscheinlich nicht getragen wurden. Wir bestätigen die Besonderheit dieser Namen anhand von über fünf Millionen Sterbeurkunden aus Alabama, Illinois und North Carolina aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert. Die Namen, die wir in den Volkszählungsaufzeichnungen identifizieren, sind in diesen drei unabhängigen Datenquellen ähnlich ausgeprägt. Überraschenderweise hatte etwa der gleiche Prozentsatz der Afroamerikaner in der Vergangenheit „schwarze Namen“ wie heute. Kein Name, den wir als historischen schwarzen Namen identifizieren, ist jedoch ein zeitgenössischer schwarzer Name. In der Literatur wird davon ausgegangen, dass schwarze Namen ein Produkt der Bürgerrechtsbewegung sind, doch unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass sie eine seit langem bestehende kulturelle Norm unter Afroamerikanern sind. Dies ist der erste Beweis dafür, dass rassisch differenzierte Namen schon lange vor der Bürgerrechtsbewegung existierten, was eine neue Tatsache in der historischen Literatur darstellt.