[Chirurgische Behandlung der Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew)]
Die Spondylitis ankylosans ist eine entzündliche rheumatische Erkrankung, die häufig mit Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule einhergeht. Im Spätstadium der Erkrankung kann es zu einer vollständigen Verknöcherung der gesamten Wirbelsäule und zu schweren Deformierungen kommen, die oft zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und einem erhöhten Risiko des Verlusts der Selbstständigkeit aufgrund eines eingeschränkten Gesichtsfelds führen. Patienten mit Spondylitis ankylosans haben ein erhöhtes Risiko für Wirbelsäulenfrakturen. Dabei handelt es sich in der Regel um komplexe Frakturen, die mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden sind; außerdem sind neurologische Defizite nicht ungewöhnlich. Die herkömmliche radiologische Diagnostik reicht oft nicht aus, um eine Diagnose zu stellen. Die konservative Behandlung von Frakturen der Wirbelsäule ist bei dieser Patientengruppe unbefriedigend. Chirurgische Eingriffe, gegebenenfalls in Kombination mit einer Dekompression, sind oft das Mittel der Wahl bei gebrochener oder fehlgestellter ankylosierter Wirbelsäule. Durch Korrekturosteotomien wird eine Wiederherstellung des sagittalen Profils mit Normalisierung der Sehachse und eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht. Trotz der hohen Komplikationsrate sind die Langzeitergebnisse nach Wirbelsäulenoperationen bei Patienten mit Spondylitis ankylosans gut. Minimalinvasive Eingriffe sind geeignet, die Komplikationsrate weiter zu senken. Eine sorgfältige präoperative Planung ist bei der Behandlung von Patienten mit Spondylitis ankylosans unerlässlich.