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Abstract

Extremer Altruismus ist definiert als prosoziales Verhalten, das gegen soziale Normen oder das Gesetz verstößt. Dieses Phänomen wurde bisher nur wenig erforscht, obwohl Untersuchungen in verwandten Bereichen darauf hindeuten, dass extreme altruistische Aktivitäten überraschenderweise mit Merkmalen verbunden sein können, die traditionell mit Narzissmus assoziiert werden. Dieser Zusammenhang wurde durch den Vergleich von Mitgliedern der Öffentlichkeit, Menschen, die sich in gesellschaftlich und rechtlich akzeptierten Bereichen prosozial betätigen, und Mitgliedern der Real-Life Superhero (RLSH)-Bewegung untersucht. Bei der RLSH-Bewegung handelt es sich um eine Subkultur, deren prosozial ausgerichtete Aktivitäten häufig über soziale Normen und gesetzliche Beschränkungen hinausgehen. Dazu gehören Patrouillengänge und Bürgerpolizeiarbeit in von Superhelden inspirierten Uniformen, die mehrfach zu Auseinandersetzungen mit anderen Zivilisten oder mit den Strafverfolgungsbehörden geführt haben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen bestimmten Merkmalen innerhalb des Narzissmus-Spektrums und der Neigung zu extremem Altruismus gibt. Zu diesen Merkmalen gehören grandiose Fantasien, aufopferungsvolle Selbstaufwertung und Abwertung. Darüber hinaus sind diese Eigenschaften bei Personen, die häufiger zu extremem Altruismus neigen, in deutlich höherem Maße ausgeprägt. Schließlich zeigte ein Modell, das hauptsächlich auf Narzissmus basiert, eine starke Fähigkeit zur Vorhersage der Gruppenzugehörigkeit in den drei Gruppen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Rekonzeptualisierung, die die Fähigkeit dieser Eigenschaften widerspiegelt, sich in einem prosozialen oder antisozialen Verhalten auszudrücken, erforderlich ist, um diese Beziehung zu erklären.