Das Aufblähen von Sand – Ursache, Tests und Bedeutung
Das Aufblähen von feinen Gesteinskörnungen oder Sand ist das Phänomen der Zunahme des Sandvolumens aufgrund der Erhöhung des Feuchtigkeitsgehalts. Vor der Verwendung feiner Gesteinskörnungen im Bauwesen muss ein Auflockerungstest durchgeführt werden.
Dieser Artikel beschreibt das Verfahren und die Bedeutung der Bestimmung der Auflockerung feiner Gesteinskörnungen.
Ursachen für die Auflockerung von Sand
Der Feuchtigkeitsgehalt im Sand bildet dünne Schichten um die Sandpartikel. Dadurch übt jedes Teilchen Druck aus. Dadurch bewegen sie sich voneinander weg und vergrößern ihr Volumen. Das Aufblähen der Gesteinskörner hängt von zwei Faktoren ab:
- Feinheit der Gesteinskörner
- Prozentualer Feuchtigkeitsgehalt
Wie in Abbildung 1 unten dargestellt, nimmt das Aufblähen des Sandes mit zunehmendem Feuchtigkeitsgehalt zu. Dies geschieht bis zu einer Grenze, über die hinaus jede Feuchtigkeitszugabe das Volumen verringert.
Fig.1: Veränderung der Auflockerung von Sand mit dem Feuchtigkeitsgehalt
Eine vollständig gesättigte feine Gesteinskörnung zeigt keine Auflockerung. Der Grad der Auflockerung ist umgekehrt proportional zur Größe der Gesteinskörnung. Daher blähen sich feine Gesteinskörnungen im Vergleich zu groben Gesteinskörnungen stärker auf.
Bestimmung der Aufblähung von Sand
Das Gerät und das Verfahren zur Bestimmung der prozentualen Aufblähung von feinen Gesteinskörnungen werden im Folgenden beschrieben.
Laborversuch zur Bestimmung der Auflockerung von Sand
Gerät
- 250ml Messzylinder
- Waage
- Feinkörniger Zuschlag
Verfahren
- Für 24 ± 0,5 Stunden werden 500 Gramm feiner Zuschlag bei einer Temperatur von 100 bis 110 Grad Celsius getrocknet. Dieses Gewicht wird gemessen als W1
- Der abgekühlte Sand wird in einen luftdichten Behälter gegeben. Dieses Gewicht wird als W2 gemessen.
- Der Wassergehalt der Probe wird wie folgt berechnet
Wc = (W1-W2)x 100/W1 Gleichung.1
- In einer Schale werden 250 g Sand entnommen
- Dazu werden 2 Gew.-% Wasser hinzugefügt. Das Ganze wird gut gemischt
- Das Gemisch wird in einen 250ml-Zylinder gegossen. Dieser wird durch Schütteln verfestigt
- Die Oberfläche wird geglättet. Das Ergebnis wird als Y1 gemessen.
- Der Test wird für die restliche Sandmenge mit jeweils 2 Gewichtsprozent Wasser wiederholt. Die Ablesung erfolgt als Y2, Y3…..etc, bis eine Abnahme des Volumens zu beobachten ist.
- Nach diesem Niveau werden 4 % Wasser hinzugefügt und der Test wird fortgesetzt, bis die Probe vollständig gesättigt ist.
- Zur Standardprobe im Messzylinder werden etwa 50 ml Wassererz hinzugefügt und die Probe gut umgerührt.
- (xi) Notiere die Höhe des überschwemmten Sandes (Y ml).
Berechnungen
Prozentuale Auflockerung des Sandes = (Y1-Y)x100/Y
Ergebnisse
Ein Diagramm wird mit dem prozentualen Wassergehalt auf der X-Achse und der prozentualen Auflockerung auf der Y-Achse aufgezeichnet. Aus dem Diagramm ergeben sich die folgenden Ergebnisse:
- % der aufgetretenen Aufblähung =
- % des Wassergehalts bei maximaler Aufblähung=
- % des Wassergehalts, wenn die Aufblähung gleich Null ist=
- % der Aufblähung für den Anfangswassergehalt (W) der Probe =
Feldversuch zur Aufblähung von Sand
Feldversuch Der Test bestimmt die notwendige Einstellung für die Auflockerung der feinen Gesteinskörnung
Gerät
- 250ml Messzylinder
- Feine Gesteinskörnung
Vorgehensweise
- Sand in 250ml Messzylinder bis zur 200ml Marke einfüllen.
- Fülle den Zylinder mit Wasser und rühre gut um (es sollte so viel Wasser eingefüllt werden, dass der Sand vollständig untergetaucht ist und man sieht, dass die Sandoberfläche jetzt unter dem ursprünglichen Niveau liegt)
- Messe an der Sandoberfläche ab (Y ml)
Berechnungen
Prozentualer Auflockerungsgrad des Sandes = x100
Ergebnis
Prozentualer Auflockerungsgrad der Feldprobe=
Bedeutung der Bestimmung des prozentualen Auflockerungsgrades
Die feine Gesteinskörnung zeigt aufgrund der Auflockerung ein unrealistisches Volumen. Bei der Dosierung von Beton ist das Problem der Auflockerung des Sandes ein Problem. Wenn die Auswirkung der Auflockerung nicht richtig untersucht wird, enthält der Beton eine unzureichende Menge an Sand, was zu einer rauen Mischung führt. Die Auflockerung des Sandes beeinträchtigt die Ergiebigkeit des Betons bei einem bestimmten Zementgehalt.