Das verkürzte Profil des Hörgeräte-Nutzens
Zielsetzung: Entwicklung und Evaluierung einer verkürzten Version des Hörgeräte-Nutzenprofils, dem sogenannten „Abbreviated Profile of Hearing Aid Benefit“ (APHAB).
Aufbau: Das Hearing Aid Benefit Profile (PHAB) ist ein 66 Punkte umfassendes, behinderungsbasiertes Selbstbewertungsinstrument, das zur Dokumentation des Ergebnisses einer Hörgeräteanpassung, zum Vergleich mehrerer Anpassungen oder zur Bewertung ein und derselben Anpassung im Laufe der Zeit verwendet werden kann. Die Daten von 128 ausgefüllten PHABs wurden verwendet, um die Items für den verkürzten PHAB auszuwählen. Alle Probanden waren ältere Hörgeschädigte, die konventionelle analoge Hörgeräte trugen. Die statistische Verteilung der Punkte und die psychometrischen Eigenschaften der einzelnen APHAB-Subskalen wurden ermittelt. Daten von 27 ähnlichen Probanden wurden verwendet, um die Test-Retest-Eigenschaften des Instruments zu untersuchen. Abschließend wurden Gleich-Perzentil-Profile für unversorgte, versorgte und Nutzen-Scores erstellt, die von erfolgreichen Trägern linearer Hörgeräte erzielt wurden.
Ergebnisse: Der APHAB verwendet eine Teilmenge von 24 der 66 Items des PHAB, die in vier 6-Item-Subskalen bewertet werden. Drei der Subskalen, Kommunikationsfreundlichkeit, Nachhall und Hintergrundgeräusche, befassen sich mit dem Sprachverständnis in verschiedenen Alltagsumgebungen. Die vierte Unterskala, Aversivität von Geräuschen, quantifiziert negative Reaktionen auf Umweltgeräusche. Das Ausfüllen des APHAB dauert in der Regel 10 Minuten oder weniger, und es werden Punkte für die unversorgte und versorgte Leistung sowie für den Nutzen des Hörgeräts ermittelt. Es wurde festgestellt, dass die Test-Retest-Korrelationskoeffizienten mäßig bis hoch sind und mit denen vergleichbar sind, die in der Literatur für andere Skalen mit ähnlichem Inhalt und ähnlicher Länge berichtet werden. Die kritischen Unterschiede für jede Subskala wurden einzeln betrachtet als ziemlich groß eingestuft, jedoch können kleinere Unterschiede zwischen zwei Tests derselben Person signifikant sein, wenn die drei Subskalen der Sprachkommunikation gemeinsam betrachtet werden.
Schlussfolgerungen: Der APHAB ist ein potenziell wertvolles klinisches Instrument. Es kann nützlich sein, um die mit einem Hörverlust einhergehende Behinderung und die durch ein Hörgerät erreichte Verringerung der Behinderung zu quantifizieren.