Die 9 Phasen der Trauer über eine Trennung Nr. 8: Wut

Neun Tage lang werde ich die neun Phasen der Trauer über eine Trennung untersuchen. Ich empfehle Ihnen, am Anfang der Serie mit dem Eintrag zu beginnen, der die erste Phase, den Schock, beschreibt. In den vorangegangenen Tagen habe ich auch über die Phasen Verleugnung, Verzweifeltes Suchen nach Antworten, Äußeres Verhandeln, Inneres Verhandeln, Rückfall und Erste Akzeptanz geschrieben. Heute erforschen wir die achte Phase der Trauer über eine Trennung: Wut.

8. Wut

Wut nimmt bei Trennungen viele Formen an. Es gibt frühere, urtümlichere Formen, und spätere, entwickeltere. Am Anfang kann die Wut die Form von Selbstbeschuldigung annehmen. Es ist sehr verlockend, in den eigenen Unzulänglichkeiten nach Antworten zu suchen. Man ist wütend auf sich selbst, weil man glaubt, die Beziehung versaut zu haben, und man sagt sich: „Ich habe bekommen, was ich verdient habe.“

Diese Art von Wut nimmt auch die Form von Selbstabscheu an: Du bist „nicht gut genug“ – du bist „hässlich“, „dumm“, „fett“, „alt“, „nutzlos“ und „unverdient“. Schuldzuweisungen sind eine unproduktive und lähmende Form der Wut. Es ist ein langer Weg aus dem Loch, in das du dich selbst gräbst.

Wenn du wütend auf dich selbst oder sogar auf deinen Ex für das Scheitern deiner Beziehung bist, versuchst du, dem Geschehen einen Sinn zu geben, indem du feststellst, wessen „Schuld“ es ist, wem du die Schuld geben kannst. Aber egal, wer die Schuld trägt, sich selbst, den Ex oder irgendjemand anderen zu beschuldigen, von dem du glaubst, dass er daran beteiligt ist, kann und wird das Ergebnis nicht ändern.

Fortschritt entsteht, wenn du erkennst, dass du am meisten über die Trennung selbst wütend bist. Das ist unfair und ungerecht, aber es ist die Realität. Wenn du für deine eigene Wut verantwortlich bist, fängst du an, die Teile von dir wieder zu vereinen, die durch die Trennung, die fehlerhafte Dynamik der Beziehung und die Missverständnisse, die dadurch entstanden sind, zerbrochen wurden. Diese Art von Wut gibt dir die Kraft, vorwärts zu gehen.