Die Auswirkungen des asymmetrischen tonischen Nackenreflexes bei Greifbewegungen nach einem Schlaganfall: vorläufige Ergebnisse
Frühere Studien und klinische Beobachtungen zeigen, dass Schlaganfallüberlebende das Wiederaufleben des asymmetrischen tonischen Nackenreflexes (ATNR) sowohl unter statischen als auch unter dynamischen Bedingungen bei maximalen Anstrengungen zeigen. Diese Beobachtung könnte darauf hindeuten, dass die Hirnstammbahnen nach einem Schlaganfall stärker beansprucht werden. Die Wirkung des ATNR während einer dynamischen Bedingung, die eine natürlichere Bewegung darstellt, wie z. B. das Greifen, wurde jedoch bisher nicht untersucht. Bei Greifbewegungen ist die Anwendung einer robotergesteuerten haptischen Umgebung wichtig, um die Auswirkungen der ATNR nach einem Schlaganfall zu quantifizieren. In diesem Artikel wird daher ein neuartiger Aufbau mit dem ACT(3D)-Roboter vorgestellt, um dieses reflexive Verhalten zu untersuchen und zu quantifizieren. Unsere vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass der Effekt der ATNR bei Schlaganfallpatienten signifikant ist, wenn die Schulter bei 25 % der maximalen Fähigkeit abduziert wird. Diese Ergebnisse zeigen, dass die ATNR die Reichweite vor allem dann beeinflusst, wenn eine Belastung der Schulter in Abduktion erforderlich ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese vorläufigen Ergebnisse belegen, dass der Effekt von ATNR bei Schlaganfallpatienten während der Greifaufgabe mit Hilfe eines neuartigen 3D-Roboteraufbaus quantifiziert werden kann.