Doppelstrangbruch-Reparaturmechanismen in Escherichia coli: neue Erkenntnisse

Damir Ðermić
Ruđer Bošković Institute, Division of Molecular Biology, Zagreb, Kroatien
Abstract: Um zu überleben, müssen alle Organismen das ständige Auftreten von Doppelstrangbrüchen (DSBs) in ihrer DNA reparieren. Escherichia coli tut dies durch RecA-abhängige homologe Rekombination (HR), bei der das RecA-Protein an einem 3′-terminierten Überhang montiert wird, der durch einen Prozess namens DNA-End-Resektion entsteht. Das Nukleoproteinfilament RecA sucht nach einer intakten homologen DNA-Sequenz und dringt in diese ein, wodurch ein zentrales HR-Zwischenprodukt entsteht. Diese Übersicht beschreibt die neuesten Erkenntnisse über HR und DSB-Reparatur in E. coli, insbesondere die Prozesse, die der Bildung eines RecA-Nukleoproteinfilaments vorausgehen, wobei der Schwerpunkt auf der Regulierung des 3′-Schwanz-Stoffwechsels liegt. Da HR ein hochkonservierter Prozess ist, werden die Parallelen zur DSB-Reparatur in eukaryontischen Systemen diskutiert, wobei zu bedenken ist, dass die aus Studien an einfacheren bakteriellen Modellen gewonnenen Erkenntnisse für die Untersuchung der DSB-Reparatur und der Aufrechterhaltung der Genomstabilität in Eukaryonten nützlich sein können.
Schlüsselwörter: RecA-Nukleoproteinfilament, homologe Rekombination, Exonukleasen, Genomstabilität, 3′-Überhang-Metabolismus