Eine Hochzeit in Albanien – Traditionelle Hochzeitsbräuche

Wenn zwei Menschen Hochzeit feiern, ist das immer ein besonderes Ereignis, nicht nur für die beiden Hauptbeteiligten. Auch die Familie und die Freunde freuen sich in der Regel, es wird gefeiert, getanzt und gelacht.

Wir hatten das Glück, bei einer traditionellen Hochzeitsfeier in Albanien dabei zu sein und sie erklärt zu bekommen, so dass die Unterschiede zu europäischen Hochzeiten deutlich wurden. Der wichtigste Unterschied: In Albanien ist die Hochzeit nicht nur ein eintägiges Fest.

Die Feier beginnt im Rahmen der Familie, meist im Haus des Bräutigams, oft eine Woche vor der eigentlichen Hochzeit, wo eine „Verlobung“ zwischen den beiden Familien stattfindet, bei der die zukünftige Braut eine Goldmünze als Zeichen der Verlobung erhält. Nach diesem ersten Treffen mit der Familie findet im Haus der Braut eine Zeremonie statt, bei der sie von den teilnehmenden Gästen Geschenke und Süßigkeiten erhält. Während dieser Veranstaltung werden verschiedene Getränke und Erfrischungen gereicht.

Dann findet eine zweite Feier im Haus der Eltern des Bräutigams statt, an der die Familie der Braut selbst teilnimmt. Hier werden traditionell gezuckerte Mandeln (Kufeta) zwischen den Gästen ausgetauscht. In dieser Woche ist es üblich, das Brautkleid, die obligatorische Mitgift der Braut und die Geschenke des Bräutigams zu zeigen.

Während der einwöchigen Hochzeitsfeier findet auch ein Fest für Verwandte und Freunde statt. Die Verwandten der Braut kommen mit Wein, Blumen, einem Teller Reis, Mandelsüßigkeiten und Münzen zu ihrem Haus und laden die Familie zu einem weiteren Fest ein. An diesem besonderen Abend verteilt die Braut kleine Geschenke an das Publikum. Die Aufgabe des Bräutigams ist es, die „vellam“ zu den Jungfrauen und die „cumbersome“ zum Paten einzuladen. Dieses gemeinsame Fest von Familie und Freunden wird ausgiebig und fröhlich gefeiert. Gegen Mitternacht gehen Braut und Bräutigam zusammen mit ihrer Familie und ihren Freunden in entgegengesetzte Richtungen zu drei Gewässern und füllen zwei Behälter mit Wasser. Anschließend werden Münzen in die Luft geworfen und die Gäste versuchen, sich gegenseitig daran zu hindern, die Münzen zu fangen.

Die Dekoration der Hochzeitstorte sieht von Region zu Region sehr unterschiedlich aus, es gibt kaum einen Standard. Es ist auch üblich, eine Woche vorher ein Kichererbsenbrot (buke me qiqra) zu backen. Bräuche sind auch ein fester Bestandteil des Ablaufs des eigentlichen Hochzeitstages, zum Beispiel die Frisur, die in ein Seidentuch gewickelten Zöpfe, gefüllt mit Reis- und Mandelbonbons. Er wird oft von singenden Frauen begleitet, die demjenigen Geld überreichen, der geholfen hat, die Braut zu arrangieren.

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