Helicobacter bilis bei menschlichem Gallenblasenkrebs: Ergebnisse einer Fall-Kontroll-Studie und einer Meta-Analyse

Einleitung: Gallenblasenkrebs ist ein seltenes Neoplasma mit unklarer Ätiologie und schlechter Überlebensrate. In jüngster Zeit hat sich das Interesse an bakteriellen Infektionen und Krebserkrankungen verstärkt. Helicobacter ist ein solches Bakterium, das mit dem MALTom des Magens, dem Adenokarzinom des Magens und hepatobiliären Neoplasmen in Verbindung gebracht wird.

Patienten und Methoden: Vierundfünfzig Gallenblasenkrebs und 55 Kontrollen mit Cholelithiasis wurden untersucht. Helicobacter bilis wurde mittels 16S rRNA PCR identifiziert. Relatives Risiko und Odds Ratio mit 95% CI wurden geschätzt. Es wurde eine ausführliche Literaturrecherche durchgeführt und ausgewählte relevante Artikel wurden extrahiert. Es wurde eine Metaanalyse unter Verwendung eines Modells mit zufälligem Effekt durchgeführt.

Ergebnisse: Helicobacter bilis wurde bei 32/54 Patienten und 32/55 Kontrollen nachgewiesen. Das relative Risiko für Gallenblasenkrebs bei H. bilis-positiven Fällen betrug 1,05 (95% CI 0,49 bis 2,24). Von den 10 identifizierten Fallkontrollstudien über Helicobacter im hepatobiliären Trakt befassten sich jeweils 3 mit Gallenblasenkrebs und H. bilis. In der Metaanalyse wurde ein gepooltes Odds Ratio von 4,13 (95% CI 2,68-6,36) zugunsten von Helicobacter festgestellt. Die gepoolte Analyse der veröffentlichten Studien zu Gallenblasenkrebs ergab ein Odds Ratio von 1,24 (95% CI 0,63-2,44).

Schlussfolgerungen: In der vorliegenden Studie konnte keine Erhöhung des Risikos für Gallenblasenkrebs bei Vorhandensein von Helicobacter bilis nachgewiesen werden. Es könnte die Hypothese aufgestellt werden, dass das in früheren Studien beobachtete erhöhte Risiko indirekt auf ein erhöhtes Risiko für Gallensteine zurückzuführen ist, obwohl das Fehlen einer Studie, die sich speziell mit diesem Aspekt befasst, und das Fehlen normaler Kontrollen in der vorliegenden Studie diese Vermutung überflüssig machen.