Quantifizierung von zeitlichen Dokumentationsmustern bei der Nutzung von AHLTA – der ambulanten elektronischen Gesundheitsakte des US-Verteidigungsministeriums
In dieser Arbeit analysierten wir computeraufgezeichnete Benutzerinteraktionen mit AHLTA, der vom Verteidigungsministerium genutzten elektronischen Gesundheitsakte (EHR), um das zeitliche Dokumentationsverhalten von Klinikern bei der Nutzung des Systems in ihrer täglichen klinischen Praxis zu untersuchen. Wir sammelten eine Woche lang AHLTA-Nutzungsdaten über ein Überwachungsprogramm, das auf 35.570 klinischen Arbeitsplätzen in 138 militärischen Behandlungseinrichtungen installiert war. Anhand der Daten konnten wir die zeitlichen Beziehungen zwischen den Sentinel-Ereignissen quantifizieren, die zwei unterschiedliche Phasen der klinischen Dokumentation darstellen: die Einleitung eines Patientenkontakts und die Fertigstellung der Patientenakte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass alternative EHR-Dokumentationsstrategien wie die aufgeschobene Dokumentation von den Klinikern häufig angewandt wurden. Die Häufigkeit des Beginns und des Abschlusses von Patientengesprächen war je nach Tageszeit signifikant ungleich verteilt. Die Aktivitäten zur Mittagszeit und am späten Nachmittag waren klar abgegrenzt. Obwohl die alternative Dokumentation eine bekannte Taktik von Klinikern ist, wurde sie in früheren Untersuchungen nicht genau quantifiziert.