Verteilung von Furanyl, Fentanyl und 4-ANPP bei einem akuten Unfalltod: A case report
Die Todesfälle durch neu aufkommende synthetische Opioide haben in den letzten Jahren weltweit neue epidemische Ausmaße angenommen. Aufgrund der spärlichen Forschung zu neuen Opioidanaloga sind die häufig beobachteten tödlichen Konzentrationen und ihre Verteilung nach dem Tod noch nicht gut dokumentiert. Die Prävalenz von Furanyl-Fentanyl in postmortalen Fällen trägt zu den opioidbedingten Todesfällen bei, die die Hälfte der drogeninduzierten Todesfälle in den Vereinigten Staaten ausmachen. In dieser Fallstudie wurde ein 23-jähriger Mann in San Francisco tot aufgefunden, nachdem er blaue Pillen eingenommen hatte, die Oxycodon imitierten. Bei einem ersten toxikologischen Screening wurde kein Oxycodon im Blut nachgewiesen. Der Fentanyl-Immunoassay war jedoch positiv, und die Analyse der am Tatort sichergestellten Pillen ergab das Vorhandensein von Furanyl-Fentanyl. Die Analyse der postmortalen Proben ergab Furanyl-Fentanyl-Konzentrationen von 1,9ng/ml im peripheren Blut, 2,8ng/ml im Herzblut und ∼55.000ng im Mageninhalt. Der Metabolit 4-Anilino-N-Phenethyl-Piperidin (4-ANPP) wurde ebenfalls mit 4,3ng/mL und 5,8ng/mL im peripheren Blut bzw. Herzblut nachgewiesen. Spuren beider Analyten wurden im Urin und im Glaskörper nachgewiesen. Auch in der Leber wurden 4-ANPP-Konzentrationen von >40ng/g nachgewiesen. Diese Fallstudie einer akuten Furanyl-Fentanyl-Überdosierung bei einem jungen Mann, von dem man annahm, dass er Oxycodon konsumierte, zeigt, dass Konsumenten illegaler Drogen häufig unbekannten Drogeneinheiten ausgesetzt sind. Die toxikologische Analyse liefert vorläufige Informationen über die Verteilung von Furanyl-Fentanyl und dessen Metaboliten in einer Reihe von postmortalen Proben und Entnahmestellen.