Wimpernalopezie areata: Fallserien und Literaturübersicht
Zielsetzung: Charakterisierung der klinischen Präsentation, der Merkmale und der Ergebnisse der Alopecia areata der Wimpern.
Design: Retrospektive Überprüfung der Krankenakte von Patienten, die wegen Wimpernverlust untersucht wurden und bei denen eine Alopecia areata festgestellt wurde. Ein 3-Jahres-Follow-up war erforderlich.
Teilnehmer: An der Studie nahmen 15 Patienten teil.
Methoden: Patienten, die sich in einer tertiären Augenklinik zur Untersuchung von Wimpernverlust vorstellten und bei denen eine Alopecia areata der Wimpern festgestellt wurde, wurden untersucht. Demografische Aspekte wurden kategorisiert; dazu gehörten das Alter bei der Vorstellung, Bereiche mit anderem Haarausfall, andere relevante Anamnesen und das Ansprechen auf die Behandlung.
Ergebnisse: Die Patienten waren jung (Durchschnittsalter 18 Jahre) und überwiegend weiblich (Verhältnis von Frauen zu Männern: 14:1). Bei der Hälfte der Patienten (46 %) waren Kopfhaut und Augenbrauen gleichzeitig betroffen, entweder einzeln (20 % bzw. 13 %) oder zusammen (13 %). Die Oberlider waren häufiger und schwerer betroffen als die Unterlider. Bei 40 % der Patienten wuchsen die Wimpern vollständig nach, wobei die mittlere Zeitspanne bis zum Nachwachsen 28 Monate betrug (Spanne: 6 bis 60 Monate). Bei 13 % dieser Patienten wuchsen die Wimpern nur teilweise nach. Jüngeres Alter bei der Diagnosestellung war mit dem Nachwachsen der Wimpern assoziiert, während das Vorhandensein oder Fehlen anderer betroffener Stellen, eine persönliche oder familiäre Atopieanamnese, eine familiäre Alopezieanamnese, andere Autoimmunerkrankungen oder die Verwendung topischer Steroide die Prognose nicht zu beeinflussen schienen.
Schlussfolgerungen: Die Alopecia areata der Wimpern ist eine einzigartige Entität, die jedoch potenziell unterdiagnostiziert bleibt. Die wichtigste Differenzialdiagnose ist Trichotillomanie, die häufig mit Zwangsstörungen einhergeht. Das Vorhandensein von Ausrufezeichenhaaren bei Alopecia areata spielt eine wichtige Rolle bei der Unterscheidung der beiden Diagnosen.