Wirkung von Andiroba-Öl (Carapa guianensis) auf Rhipicephalus sanguineus (Latreille, 1806) (Acari: Ixodidae): morphophysiologische Bewertung des Fortpflanzungssystems

Aufgrund der zunehmenden medizinisch-veterinärmedizinischen Bedeutung von Zecken ist die Entwicklung alternativer Bekämpfungsmethoden, die weniger aggressiv für den Wirt und die Umwelt sind, zum Ziel verschiedener Forschungen geworden. In diesem Sinne wurde in der vorliegenden Studie die Wirkung verschiedener Konzentrationen (5, 10 und 20 %) von Andiroba-Samenöl (Carapa guianensis) auf das Fortpflanzungssystem von Rhipicephalus sanguineus-Weibchen mit Hilfe histochemischer Techniken und der Quantifizierung des Fortpflanzungseffizienzindexes untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Andiroba-Öl ein potenter natürlicher Wirkstoff ist, der in der Lage ist, verschiedene Veränderungen in den Eizellen dieser Spezies hervorzurufen, die den Fortpflanzungserfolg beeinträchtigen, sobald dieses natürliche Produkt große physiologische Veränderungen in den Eizellen in allen Entwicklungsstadien hervorruft, wie z. B. eine drastische Verringerung der Proteine, Polysaccharide und Lipide in diesen Zellen, und diese Komponenten sind für die Lebensfähigkeit des Embryos wesentlich. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass dieses Produkt die Eiablage stimuliert, vor allem bei einer Konzentration von 20 %. Diese höhere Produktion von Eiern stellt einen Verteidigungsmechanismus dar, den der Organismus entwickelt hat, um den Fortpflanzungserfolg der Art auch in Gegenwart des Giftstoffs zu gewährleisten. Die erzielten Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die gelegten Eier aufgrund der starken Veränderungen der Eizellen nicht lebensfähig sein werden. Die vorliegende Studie hat somit gezeigt, dass die Verwendung dieses pflanzlichen Produkts eine alternative Möglichkeit zur Zeckenbekämpfung darstellt, die ähnliche Vorteile wie die Verwendung synthetischer Akarizide bietet, jedoch mit geringeren Schäden für Nichtzielorganismen und die Umwelt.