Borussia Dortmund
Gründung und frühe Jahre
Der Verein wurde am 19. Dezember 1909 von einer Gruppe junger Männer gegründet, die mit der von der katholischen Kirche geförderten Dreifaltigkeitsjugend unzufrieden waren, wo sie unter den strengen und unsympathischen Augen des örtlichen Pfarrers Fußball spielten. Der Pfarrer, Pater Dewald, wurde an der Tür blockiert, als er versuchte, das Organisationstreffen in einem Raum der örtlichen Gaststätte Zum Wildschütz zu stören. Zu den Gründern gehörten Franz und Paul Braun, Henry Cleve, Hans Debest, Paul Dziendzielle, Franz, Julius und Wilhelm Jacobi, Hans Kahn, Gustav Müller, Franz Risse, Fritz Schulte, Hans Siebold, August Tönnesmann, Heinrich und Robert Unger, Fritz Weber und Franz Wendt. Der Name Borussia kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Preußen, wurde aber in Anlehnung an das Borussia-Bier der nahe gelegenen Borussia-Brauerei in Dortmund gewählt. Die Mannschaft spielte zunächst in blau-weiß gestreiften Trikots mit einer roten Schärpe und schwarzen Hosen. Ab 1913 trug der Verein die heute bekannten schwarz-gelben Streifen.
In den nächsten Jahrzehnten hatte der Verein nur mäßigen Erfolg in der Regionalliga. Im Jahr 1929 stand der Verein kurz vor dem Bankrott, als der Versuch, das Vermögen des Vereins durch die Verpflichtung einiger bezahlter Profifußballer aufzubessern, kläglich scheiterte und die Mannschaft hoch verschuldet zurückließ. Der Verein überlebte nur dank der Großzügigkeit eines lokalen Anhängers, der den Fehlbetrag aus seiner eigenen Tasche bezahlte.
In den 1930er Jahren kam es zum Aufstieg des Dritten Reiches, das die Sport- und Fußballorganisationen im ganzen Land umstrukturierte, um die Ziele des Regimes zu erreichen. Borussias Präsident wurde abgesetzt, als er sich weigerte, der Nazipartei beizutreten, und einige Mitglieder, die die Geschäftsstelle des Vereins heimlich zur Herstellung von Anti-Nazi-Pamphleten nutzten, wurden in den letzten Kriegstagen hingerichtet. In der neu gegründeten Gauliga Westfalen war der Verein zwar erfolgreicher, doch der Durchbruch sollte erst nach dem Zweiten Weltkrieg gelingen. In dieser Zeit entwickelte die Borussia eine intensive Rivalität mit Schalke 04 aus dem Gelsenkirchener Vorort, der erfolgreichsten Mannschaft der damaligen Zeit (siehe Revierderby). Wie jeder andere Verein in Deutschland wurde auch die Borussia nach dem Krieg von den alliierten Besatzungsbehörden aufgelöst, um die Institutionen des Landes von der jüngeren NS-Vergangenheit zu distanzieren. Es gab einen kurzzeitigen Versuch, den Verein mit zwei anderen – der Werksportgemeinschaft Hoesch und dem Freien Sportverein 98 – zur Sportgemeinschaft Borussia von 1898 zusammenzuschließen, aber als Ballspiel-Verein Borussia (BVB) stand man 1949 erstmals im Finale der Bundesliga, wo man dem VfR Mannheim mit 2:3 unterlag.
Erste nationale Titel
Zwischen 1946 und 1963 spielte die Borussia in der Oberliga West, einer Spielklasse, die den deutschen Fußball bis Ende der 1950er Jahre dominierte. Im Jahr 1949 erreichte die Borussia das Finale in Stuttgart gegen den VfR Mannheim, das sie mit 2:3 nach Verlängerung verlor. Den ersten nationalen Titel holte der Verein 1956 mit einem 4:2-Sieg gegen den Karlsruher SC. Ein Jahr später gewann die Borussia mit 4:1 gegen den Hamburger SV ihren zweiten nationalen Titel. Nach diesem Coup waren die drei Alfredos (Alfred Preißler, Alfred Kelbassa und Alfred Niepieklo) in Dortmund Legenden. 1963 gewann die Borussia die letzte Auflage der Deutschen Fußballmeisterschaft (vor der Einführung der neuen Bundesliga) und sicherte sich damit den dritten nationalen Titel.
Bundesliga-Debüt
Im Jahr 1962 tagte der DFB in Dortmund und beschloss die Gründung einer Fußball-Profiliga in Deutschland, die im August 1963 als Bundesliga ihren Spielbetrieb aufnehmen sollte. Borussia Dortmund schaffte es durch den Gewinn der letzten Vor-Bundesliga-Meisterschaft unter die ersten sechzehn Vereine, die in der Liga spielten. Auch der Vizemeister 1. FC Köln war automatisch dabei. Dortmunds Friedhelm Konietzka erzielte bereits nach einer Minute das erste Bundesliga-Tor, das die Dortmunder am Ende mit 2:3 gegen Werder Bremen verloren.
Im Jahr 1965 gewann Dortmund erstmals den DFB-Pokal. 1966 gewann Dortmund den Europapokal der Pokalsieger gegen Liverpool mit 2:1 nach Verlängerung durch Tore von Sigfried Held und Reinhard Libuda. Im selben Jahr gab die Mannschaft jedoch ihre Spitzenposition in der Bundesliga auf, indem sie vier der letzten fünf Ligaspiele verlor und den zweiten Platz mit drei Punkten Rückstand auf Meister 1860 München belegte. Ironischerweise verdankte 1860 München einen Großteil seines Erfolges dem Spiel des kurz zuvor aus Dortmund gewechselten Konietzka.
Die 1970er Jahre waren geprägt von finanziellen Problemen, dem Abstieg aus der Bundesliga im Jahr 1972 und der Eröffnung des Westfalenstadions, benannt nach der Heimatregion Westfalen im Jahr 1974. 1976 schaffte der Verein die Rückkehr in die Bundesliga.
Dortmund hatte auch in den 1980er Jahren finanzielle Probleme. 1986 entging der BVB dem Abstieg, indem er nach dem 16. Platz in der regulären Saison ein drittes entscheidendes Playoff-Spiel gegen Fortuna Köln gewann. Erst mit dem 4:1-Sieg im DFB-Pokal 1989 gegen Werder Bremen konnte Dortmund wieder einen nennenswerten Erfolg verbuchen. Es war der erste Pokal, den Horst Köppel als Trainer gewann. Den DFL-Supercup 1989 gewann Dortmund dann mit 4:3 gegen den Rivalen Bayern München.
Goldene Zeiten – die 1990er Jahre
Nach einem zehnten Platz in der Bundesliga 1991 wurde Trainer Horst Köppel entlassen und Ottmar Hitzfeld verpflichtet.
1992 führte Hitzfeld Borussia Dortmund zu einem zweiten Platz in der Bundesliga und hätte den Titel gewonnen, wenn der VfB Stuttgart nicht sein letztes Spiel gewonnen hätte, um stattdessen Meister zu werden.
Neben einem vierten Platz in der Bundesliga erreichte Dortmund das UEFA-Cup-Finale 1993, das sie mit 1:6 gegen Juventus verloren. Trotz dieses Ergebnisses kassierte die Borussia im Rahmen des damaligen Preisgeldsystems für deutsche Pokalteilnehmer 25 Millionen DM. Mit dem Geld konnte Dortmund Spieler verpflichten, die ihnen in den 1990er Jahren zahlreiche Auszeichnungen einbrachten.
Unter dem Kapitän Matthias Sammer, 1996 Europas Fußballer des Jahres, gewann Borussia Dortmund 1995 und 1996 zwei Mal die Bundesliga. Außerdem gewann Dortmund 1995 den DFL-Supercup gegen Mönchengladbach und 1996 gegen den 1. FC Kaiserslautern.
In der Saison 1996/97 erreichte die Mannschaft erstmals ein Europapokalfinale. In einem denkwürdigen Spiel im Münchner Olympiastadion traf Dortmund auf den Titelverteidiger Juventus. Karl-Heinz Riedle brachte Dortmund in Führung, indem er eine Flanke von Paul Lambert unter Torwart Angelo Peruzzi hindurch schoss. Mit einem Kopfballtor nach einem Eckball erhöhte Riedle auf 2:0. In der zweiten Halbzeit gelang Alessandro Del Piero mit einem Hackentrick der Ausgleich für Juventus. Dann verwertete der 20-jährige Einwechselspieler Lars Ricken ein Zuspiel von Andreas Möller. Nur 16 Sekunden nach seiner Einwechslung traf Ricken mit seiner ersten Ballberührung Peruzzi im Juventus-Tor aus über 20 Metern Entfernung. Da Zinedine Zidane bei Juventus gegen den gut aufgelegten Lambert nichts ausrichten konnte, gewann Dortmund den Pokal mit 3:1.
Dortmund setzte sich im Finale des Interkontinental-Pokals 1997 mit 2:0 gegen den brasilianischen Klub Cruzeiro durch und wurde damit Vereinsweltmeister. Borussia Dortmund war nach Bayern München 1976 der zweite deutsche Verein, der den Interkontinentalpokal gewann.
Als Titelverteidiger erreichte Dortmund 1998 das Halbfinale der Champions League. Der Mannschaft fehlten von Beginn der Saison an wichtige Spieler, als sie im Halbfinale ’98 auf Real Madrid traf. Sammer musste seine Karriere verletzungsbedingt beenden und absolvierte nach dem Champions-League-Sieg nur drei Spiele in der ersten Mannschaft. Lambert hatte die Mannschaft im November verlassen, um in Schottland zu spielen. Möller verpasste das Hinspiel ebenso wie Kohler, der beide Partien des Rückspiels verpasste. Das Hinspiel hatte Real zu Hause mit 2:0 gewonnen. Im Rückspiel spielte Dortmund besser, konnte aber seine Chancen nicht nutzen. Dortmund verlor mit 0:2.
21. Jahrhundert und Borussia „geht an die Börse“
Im Oktober 2000 wurde Borussia Dortmund der erste – und bisher einzige – börsennotierte Verein an der deutschen Börse.
Im Jahr 2002 gewann Borussia Dortmund seinen dritten Bundesliga-Titel. Mit einer bemerkenswerten Aufholjagd überholte Dortmund am Ende der Saison Bayer Leverkusen und sicherte sich am letzten Spieltag den Titel. Manager Matthias Sammer war der erste Mensch in der Geschichte von Borussia Dortmund, der sowohl als Spieler als auch als Manager die Bundesliga gewinnen konnte. In der gleichen Saison verlor die Borussia das Finale des UEFA-Pokals 2001/02 gegen Feyenoord aus den Niederlanden.
Danach ging es für Borussia Dortmund einige Jahre lang stetig bergab. Ein schlechtes Finanzmanagement führte zu einer hohen Schuldenlast und dem Verkauf des Westfalenstadions. Hinzu kam das Scheitern in der UEFA Champions League 2003/04, als die Mannschaft in der Qualifikationsrunde im Elfmeterschießen gegen Club Brügge ausschied. Im Jahr 2003 lieh Bayern München Dortmund für mehrere Monate 2 Millionen Euro, um die Gehaltskosten zu bezahlen. Im Jahr 2005 wurde die Borussia erneut an den Rand des Bankrotts getrieben, da der ursprüngliche Wert der 11-Euro-Aktien an der Frankfurter Börse um mehr als 80 % eingebrochen war.
Zu diesem Zeitpunkt wurde Hans-Joachim Watzke zum Geschäftsführer ernannt und sanierte den Verein. Als Reaktion auf die Krise wurden unter anderem die Gehälter aller Spieler um 20 % gekürzt. Um Schulden abzubauen, wurde das Westfalenstadion 2006 in „Signal Iduna Park“ umbenannt, benannt nach einer lokalen Versicherungsgesellschaft. Der Vertrag über die Namensrechte läuft bis 2021.
Dortmund hatte einen miserablen Start in die Saison 2005/06, konnte sich aber erholen und wurde Siebter. Der Verein verpasste es, über die Fairplay-Auslosung einen Platz im UEFA-Pokal zu erhalten. Die Vereinsführung wies kürzlich darauf hin, dass der Verein wieder einen Gewinn erwirtschaftete; dies hing vor allem mit dem Verkauf von David Odonkor an Real Betis und Tomáš Rosický an Arsenal zusammen.
In der Saison 2006/07 geriet Dortmund erstmals seit Jahren wieder in ernsthafte Abstiegsnöte. Nach drei Trainerwechseln entließ Dortmund am 13. März 2007 Thomas Doll, nachdem man bis auf einen Punkt an die Abstiegszone herangekommen war. Auch Christoph Metzelder verließ Borussia Dortmund ablösefrei.
In der Saison 2007/08 verlor Dortmund gegen viele kleinere Bundesligisten. Trotz des 13. Platzes in der Bundesligatabelle erreichte Dortmund das DFB-Pokalfinale gegen Bayern München, wo man mit 1:2 in der Verlängerung verlor. Durch die Finalteilnahme qualifizierte sich Dortmund für den UEFA-Pokal, da die Bayern bereits für die Champions League qualifiziert waren. Thomas Doll trat am 19. Mai 2008 zurück und wurde durch Jürgen Klopp ersetzt.
Rückkehr zum Erfolg
In der Saison 2009/10 verbesserte sich Klopps Dortmund im Vergleich zur Vorsaison und wurde Fünfter in der Bundesliga und qualifizierte sich für die UEFA Europa League. Die Qualifikation für die Champions League verpasste die Mannschaft, weil sie in den letzten beiden Spielen gegen den VfL Wolfsburg (Platz 8) und den SC Freiburg (Platz 14) nicht gewinnen konnte.
Zu Beginn der Saison 2010/11 trat Dortmund mit einem jungen und dynamischen Kader an. Am 4. Dezember 2010 wurde die Borussia Herbstmeister, eine inoffizielle Auszeichnung, die dem Tabellenführer zur Winterpause verliehen wird. Drei Spieltage vor der Winterpause gelang dies, womit man sich den Rekord mit Eintracht Frankfurt (1993-94) und dem 1. FC Kaiserslautern (1997-98) teilt, dies am frühesten erreicht zu haben. Am 30. April 2011 besiegte der Club den 1. FC Nürnberg zu Hause mit 2:0, während der Zweitplatzierte Bayer Leverkusen verlor, so dass Dortmund bei noch zwei ausstehenden Spielen acht Punkte Vorsprung hatte. Mit dieser Meisterschaft zog man mit den sieben nationalen Titeln des Rivalen Schalke 04 gleich und sicherte sich einen Platz in der Gruppenphase der Champions League 2011/12.
Ein Jahr später gelang Dortmund mit einem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach die erfolgreiche Verteidigung des Bundesliga-Titels, wiederum am 32. Spieltag. Am 34. und letzten Spieltag stellte Dortmund mit 81 Punkten einen neuen Rekord für die meisten Punkte auf, die ein Verein in einer Bundesligasaison holte. Dieser wurde in der folgenden Saison von Bayern München mit 91 Punkten übertroffen. Die achte Meisterschaft bedeutet den dritten Platz bei den nationalen Titeln, und die Spieler werden nun zwei Sterne über ihrem Trikot tragen, um die fünf Bundesliga-Titel der Mannschaft zu würdigen. Zu den namhaften Spielern im Siegerteam gehören Lucas Barrios, Mario Götze, Neven Subotić, Mats Hummels, Robert Lewandowski, Shinji Kagawa, Łukasz Piszczek, Jakub Błaszczykowski, Kevin Großkreutz, Ivan Perišić und İlkay Gündoğan. Der Verein krönte seine erfolgreiche Saison 2011/12 mit dem erstmaligen Gewinn des Doubles durch einen 5:2-Sieg im Finale des DFB-Pokals gegen die Bayern. Borussia Dortmund ist neben Bayern München, dem 1. FC Köln und Werder Bremen einer von vier deutschen Vereinen, die das Double aus Bundesliga und DFB-Pokal gewonnen haben. Bei der Wahl zum Sportler des Jahres wurde der Verein zur Mannschaft des Jahres 2011 gewählt.
Borussia Dortmund beendete die Saison 2012/13 auf dem zweiten Platz in der Bundesliga. Am 25. Mai 2013 bestritt Dortmund im Wembley-Stadion sein zweites UEFA-Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München und verlor dieses mit 1:2.
In der Saison 2013-14 gewann Borussia Dortmund den DFL-Supercup 2013 mit 4:2 gegen den Rivalen Bayern München. Die Saison 2013-14 begann für Dortmund mit einer Siegesserie von fünf Spielen, ihrem besten Start in eine Saison. Trotz dieses vielversprechenden Starts wurde die Saison jedoch durch Verletzungen mehrerer Schlüsselspieler beeinträchtigt, so dass die Mannschaft bis auf den vierten Platz in der Tabelle zurückfiel und mit einem dezimierten Kader nur bis zum Viertelfinale der Champions League vordringen konnte, wo sie mit 2:3 gegen Real Madrid verlor. Dennoch gelang es Dortmund, die Saison als Zweiter der Bundesliga zu beenden und das Finale des DFB-Pokals 2014 zu erreichen, in dem man dem FC Bayern mit 0:2 in der Verlängerung unterlag. Die Saison 2014-15 begann dann mit einem 2:0-Sieg gegen die Bayern im DFL-Supercup 2014. Dieser Sieg reichte jedoch nicht aus, um die Mannschaft zu Beginn der darauffolgenden Saison zu einer soliden Leistung zu inspirieren. Dortmund verzeichnete verschiedene Ergebnisse wie eine 0:1-Niederlage gegen den Hamburger SV und zwei 2:2-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart und den Bundesliga-Neuling Paderborn 07. In der Winterpause rutschte Dortmund mehrfach ans Tabellenende ab, konnte aber nach vier Siegen in Folge im Februar die Abstiegszone verlassen. Am 15. April 2015 gab Jürgen Klopp bekannt, dass er Dortmund nach sieben Jahren verlassen wird. Vier Tage später gab Dortmund bekannt, dass Thomas Tuchel am Ende der Saison Klopps Nachfolger werden würde. Klopps letzte Saison endete jedoch mit einem Höhepunkt: Der Verein stieg auf und beendete die Saison auf dem siebten Platz, nachdem er sich im Abstiegskampf befunden hatte, erreichte mit dem VfL Wolfsburg das DFB-Pokalfinale und qualifizierte sich für die Europa League 2015/16.
Post-Klopp-Ära
In der Saison 2015/16 startete Dortmund mit einem 4:0-Auftaktsieg gegen Borussia Mönchengladbach, gefolgt von fünf Siegen in Folge, die sie an die Spitze der Bundesliga führten. Nach dem achten Spieltag wurden sie nach einem unglücklichen Unentschieden gegen 1899 Hoffenheim von Bayern München überholt. Die Dortmunder hielten ihre Leistungen aufrecht, gewannen 24 von 34 Ligaspielen und wurden zur besten Bundesliga-Vizemeistermannschaft aller Zeiten. In der Europa League erreichten sie das Viertelfinale, wo sie in einem dramatischen Comeback in Anfield gegen das von Jürgen Klopp geführte Liverpool ausschieden. Verteidiger Dejan Lovren erzielte ein spätes Tor zum 4:3 für die Reds und zum 5:4-Endstand. Im DFB-Pokal 2015/16 erreichte Dortmund zum dritten Mal in Folge das Finale des Wettbewerbs, verlor aber im Elfmeterschießen gegen Bayern München.
Am 11. April 2017 ereigneten sich drei Explosionen in der Nähe des Mannschaftsbusses auf dem Weg zum Champions-League-Spiel gegen AS Monaco im Signal Iduna Park. Verteidiger Marc Bartra wurde verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Dortmund verlor das Spiel mit 2:3 gegen den AS Monaco. Dortmunds Trainer Thomas Tuchel machte für die Niederlage eine ignorante Entscheidung der UEFA verantwortlich. Die UEFA erklärte daraufhin, dass die Mannschaft keinen Einspruch gegen das Spiel erhoben habe und die Entscheidung in Übereinstimmung mit dem Verein und den örtlichen Behörden getroffen worden sei. Das Rückspiel verlor Dortmund mit 1:3, so dass das Gesamtergebnis 3:6 lautete und die Mannschaft aus der diesjährigen UEFA Champions League ausschied. Am 26. April besiegte Dortmund Bayern München in München mit 3:2 und zog damit in das DFB-Pokalfinale 2017 ein, das vierte Finale in Folge und das fünfte in sechs Spielzeiten. Am 27. Mai gewann Dortmund den DFB-Pokal 2016/17 mit 2:1 gegen Eintracht Frankfurt, wobei der Siegtreffer durch einen von Pierre-Emerick Aubameyang verwandelten Elfmeter erzielt wurde.
Vor der Saison 2017-18 trat Thomas Tuchel als Manager zurück. Der Dortmunder Vorstand entschied sich, Peter Bosz als neuen Manager und Cheftrainer zu verpflichten. Obwohl Bosz in den ersten 7 Spielen einen rekordverdächtigen Start hinlegte, folgten 20 Spiele ohne Sieg, woraufhin er von seinem Posten entbunden wurde. Peter Stöger wurde zum Interimstrainer ernannt. Im Januarfenster der gleichen Saison verließen Aubameyang und Bartra den Verein. Stöger kaufte Manuel Akanji vom FC Basel für 21,5 Millionen Euro und Michy Batshuayi auf Leihbasis für sechs Monate vom FC Chelsea. Stöger trainierte Dortmund bis zum Ende der Saison und verhalf dem Verein zu einem vierten Platz in der Bundesliga, bevor er am Ende der Saison zurücktrat. Michy Batshuayi kehrte ebenfalls zu Chelsea zurück.
Im Sommer 2018 verpflichtete Dortmund den ehemaligen Trainer von OGC Nizza, Lucien Favre, als Manager und Cheftrainer. Nach einem ereignisreichen Transferfenster, in dem acht neue Spieler für den Kader der ersten Mannschaft geholt wurden, zeigte Dortmund eine starke Leistung und verfolgte Bayern München im Titelrennen bis zum letzten Spieltag, verpasste den Meistertitel nur knapp um zwei Punkte und verschaffte Lucien Favre eine Vertragsverlängerung. Über die gleiche Saison wurde eine vierteilige Amazon Prime Video-Doku-Serie mit dem Titel „Inside Borussia Dortmund“ gedreht.
In der nächsten Saison verpflichtete Dortmund einige namhafte Spieler mit dem Ziel, den Titel in der Bundesliga zu gewinnen. Obwohl sie den DFL-Supercup gewannen, war dies ihr einziges Meisterstück in dieser Saison. Nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte änderte die Mannschaft ihre Taktik und tätigte im Januarfenster einige weitere Transfers. Sowohl im DFB-Pokal als auch in der UEFA Champions League schied man aus. Aufgrund der COVID-19-Epidemie in Deutschland wurde die Saison abrupt unterbrochen. Nach dem Wiederanpfiff sah Dortmund besser aus, aber die Leistungen reichten nicht aus, um den dominanten FC Bayern München am Gewinn des Bundesliga-Titels zu hindern. Sie beendeten die Saison 2019-20 auf dem zweiten Platz, nachdem sie RB Leipzig in Spielwoche 33 dank eines Doppelpacks von Erling Haaland besiegt hatten.