[Nicht-chirurgische Behandlung von Aortenaneurysmen und -dissektionen: Indikationen, Strategien und Ergebnisse]
Zweck: Die endovaskuläre Behandlung der thorakalen Aorta ist eine wirksame Alternative zur offenen chirurgischen Reparatur und bietet eine therapeutische Option auch für Patienten mit hohem Operationsrisiko. Wir berichten über unsere Erfahrungen bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen der deszendierenden thorakalen Aorta.
Material und Methoden: Zwischen Juli 1997 und Januar 2001 wurden 50 Patienten für eine endovaskuläre Behandlung ausgewählt: 36/50 Patienten wiesen ein hohes Risiko für eine konventionelle Operation auf. Sechs Patienten wiesen klinische und bildgebende Merkmale auf, die auf eine drohende Ruptur hindeuteten, und wurden als Notfall behandelt. Die Stent-Graft-Prothese wurde individuell angefertigt oder auf der Grundlage von Spiral-CT- oder MRT-Messungen ausgewählt.
Ergebnisse: Die endovaskuläre Stentpositionierung und -entfaltung war in 49 Fällen technisch erfolgreich. Bei einem Patienten verhinderte die Tortuosität des Aortenbogens die Entfaltung des Transplantats. Der vollständige Ausschluss des Aneurysmas wurde in 48 Fällen erreicht, wie durch Angiographie und TEE nach dem Eingriff festgestellt wurde. In einem Fall wurde eine proximale Endoleckage festgestellt, die 40 Tage später operativ behoben wurde. Es traten keine intraoperative Mortalität oder Komplikationen auf. Bei einem Patienten kam es am 8. postoperativen Tag zu einer Erweiterung der Dissektion, die chirurgisch behandelt werden musste. Die CT-Untersuchung zeigte in 4 Fällen ein Endoleck, das sich in drei Fällen spontan verschloss, während der vierte Fall durch eine Transplantaterweiterung behandelt wurde. Langfristig wurden zwei sekundäre Endolecks beobachtet (12 und 24 Monate nach dem Eingriff).
Schlussfolgerungen: Die endovaskuläre Stentgraft-Reparatur bietet eine weniger invasive Möglichkeit für Patienten mit thorakaler Aortenerkrankung. Die sorgfältige Auswahl der Fälle ist das erste Postulat für die Wirksamkeit und Sicherheit des Verfahrens.