Blasendistraktionstherapie zur symptomatischen Linderung von Häufigkeit und Dringlichkeit: ein Zehnjahresrückblick

Zielsetzung: In einer retrospektiven Übersichtsarbeit wurde die Wirksamkeit der Blasendistentionstherapie zur Behandlung von Häufigkeit und Dringlichkeit untersucht und der relative Wert einer längeren gegenüber einer kürzeren Distinktionstherapie ermittelt.

Methode: Über einen Zeitraum von zehn Jahren wurde bei 14 Patienten eine verlängerte Blasendistentionstherapie und bei 8 Patienten eine Kurzzeitdistention durchgeführt. Zu den Indikationen für das Verfahren gehörten schwerer Harndrang, Häufigkeit und Inkontinenz unterschiedlicher Ursachen.

Ergebnisse: Bei fünf von 14 Patienten (18 Distensionen, 2 Blasenrupturen) mit längerer Distension und bei 3 von 8 Patienten (9 Distensionen, 1 Blasenruptur) mit kurzer Distension kam es bei der Nachuntersuchung zu einer symptomatischen Linderung (p > 0,7). Da es keinen Unterschied zwischen den Gruppen mit längerer und kurzer Dauer gab, wurden die Ergebnisse zusammengefasst und ergaben 8 von 27 erfolgreichen Distentionen (30 %) bei 8 von 22 Patienten (36 %). Bei allen Patienten mit Detrusor-Hyperreflexie schlug die Distinktionstherapie fehl. Zu den Komplikationen gehörten 3 Fälle von Blasenruptur, 2 Fälle von Harnverhalt und 1 Fall von Urethralstriktur. Die Raten der Blasenruptur waren in beiden Gruppen identisch (11 %).

Schlussfolgerungen: Die Anwendung einer verlängerten Blasendistentionstherapie spielt bei der Behandlung der Detrusor-Hyperreflexie keine Rolle und hat nur begrenzten Erfolg bei der symptomatischen Linderung von schwerem Harndrang, Häufigkeit und Inkontinenz anderer Ursachen. Bei gleicher Wirksamkeit von längerer und kürzerer Distinktionstherapie würde man eher die kurze Distinktionstherapie bevorzugen, um mögliche Komplikationen bei der Anästhesie und die Kosten zu reduzieren.