Acephalgische oder stille Migräne: Das Wesentliche

Die Erörterung der Migräne kann aus vielen Gründen heikel sein. Eine Schwierigkeit, auf die man bei der Diskussion über Migräne häufig stößt, besteht darin, dass einem Migränepatienten eine Diagnose gestellt wird, die eigentlich keine genaue Diagnose darstellt, sondern nur ein beschreibender Begriff ist.

Obwohl diese beschreibenden Begriffe recht häufig verwendet werden, sind sie nicht mit einer Diagnose gleichzusetzen und können auch von Arzt oder Patient zu Arzt unterschiedlich verwendet werden. Das ist ein Grund, warum die meisten Ärzte ihre Diagnosen auf der Grundlage der Internationalen Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen, 3. Auflage (ICHD-III) der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft stellen. Eine „Standard“-Diagnose erleichtert auch die Kommunikation und den Übergang, wenn Patienten andere Ärzte konsultieren oder den Arzt wechseln müssen.

Die Begriffe „azephalgische Migräne“ und „stille Migräne“ sind ein gutes Beispiel für dieses Problem. In diesem Fall werden die beiden Begriffe allgemein akzeptiert, um eine Migräneattacke ohne die Kopfschmerzphase zu bezeichnen. Jede Art von Migräne kann azephalgisch sein.

Es gibt vier mögliche Phasen einer Migräneattacke:

  1. Prodrom
  2. Aura
  3. Kopfschmerz
  4. Postdrom

Nicht jeder Migränepatient erlebt alle vier Phasen, und eine Migräneattacke kann sich von der nächsten unterscheiden. Einfach ausgedrückt, wird bei einer azephalgischen Migräne die Kopfschmerzphase übersprungen.

Diagnose:
Bei einem Patienten, bei dem eine Migräne diagnostiziert wird, sollte genau festgestellt werden, um welche Art von Migräne es sich handelt, ob sie azephalgisch ist oder die Kopfschmerzphase einschließt. Es gibt keinen diagnostischen Test, der eine Migräneerkrankung bestätigt. Die Diagnose einer Migräne ist eine Ausschlussdiagnose, die durch die Überprüfung der Krankengeschichte von Familie und Patient, die Bewertung der Symptome und eine Untersuchung zum Ausschluss anderer Ursachen der Symptome gestellt wird. Bei Bewusstseinsveränderungen sollten auch Anfallsleiden ausgeschlossen werden.

Behandlung:

Bei seltenen Migräneanfällen, auch ohne Kopfschmerzphase, werden oft Medikamente eingesetzt, die bei anderen Migräneformen verwendet werden, um die anderen Symptome zu lindern. Zu diesen Medikamenten gehören NSAIDs, Medikamente gegen Übelkeit, Ergotamine oder Triptane. Die Wahl der Medikamente hängt zum Teil vom Alter des Patienten ab. Wenn die Migräne häufig auftritt, können die gleichen präventiven Therapien wie bei anderen Migräneformen erprobt werden.