Das Fruchtwasserblatt: ein wirklich gutartiger Zustand?

Zielsetzung: Amnionblätter sind das Ergebnis uteriner Synechien, die vom expandierenden Chorion und Amnion umschlossen werden. Radiologisch sind sie als „Regale“ in der Amnionhöhle zu sehen. Die Gutartigkeit solcher Amnionbögen ist in vielen Fallserien in der Literatur dokumentiert. Ziel dieser Studie war es, die Merkmale (falls vorhanden) von Fruchtwasserblättern zu bestimmen, die das fetale Ergebnis vorhersagen.

Methoden: Zwischen Januar 2001 und Dezember 2002 wurden bei 30 476 Einlingsschwangerschaften in der 18-32 Schwangerschaftswoche detaillierte Scans durchgeführt. Davon wurden 44 Fälle von Amnionblättern festgestellt. Die untersuchten Merkmale waren die Lage des Fruchtwassers und die Frage, ob das Fruchtwasser vollständig (d.h. kein freier Rand im Ultraschall sichtbar) oder unvollständig (d.h. ein freier Rand im Ultraschall sichtbar) war. Das primäre untersuchte fetale Ergebnis war die Totgeburt.

Ergebnisse: Die Inzidenz von Amnionblättern betrug 0,14%. Zwei waren vollständig und 42 waren unvollständig. Von den 38 Fällen mit bekanntem Ausgang gab es zwei intrauterine Todesfälle. Es bestand kein Zusammenhang zwischen dem fetalen Ergebnis und der Lage des Amnionbogens im Uterus (d. h. obere zwei Drittel vs. unteres Drittel, P = 0,5). Es bestand jedoch ein Zusammenhang zwischen der Vollständigkeit der Amnionblätter und dem intrauterinen Tod (P = 0,002). Beide Fälle von intrauterinem Tod traten in den beiden Fällen mit vollständigen Amnionblättern auf. Die postmortale Untersuchung deutete darauf hin, dass in beiden Fällen Nabelschnurunfälle die Ursache für den intrauterinen Tod waren.

Schlussfolgerungen: Diese Studie unterstützt die Ansicht, dass unvollständige Amnionblätter gutartig sind. Sie deutet auch zum ersten Mal darauf hin, dass vollständige Amnionblätter mit dem intrauterinen Tod in Verbindung gebracht werden können.